Samstag, 15. Oktober 2011

Wünsche ans Altwerden

Diskussionsrunde "Endlich Rente! Und nun?"
Das 2. Treffen unter dem Thema „Wünsche ans Altwerden“  in den Räumen der VHS in Arnstorf.

Nachdem die neu hinzu gekommenen Arnstorferinnen von ihren Aktivitäten als „Leihoma“, Gärtnerin aus Leidenschaft, Handarbeiterin und gesellschaftspolitisch Engagierte berichtet haben, wurde darüber diskutiert, was man sich im Alter wünscht. Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass sie möglichst lange noch selbstbestimmt und mobil leben können. Gerade hier auf dem Land sei es doch ein recht einsames Leben, wenn man ohne Auto und Führerschein im eigenen Haus  gefangen ist. Für die Zeit, in der sie auf fremde Hilfe mehr und mehr angewiesen sein werden, wünschten sich die Seniorinnen, dass sie respektvoll und mit Einfühlungsvermögen behandelt werden.
Kerstin Hofmann, Gerontologin im Parkwohnstift, berichtete, dass es sehr sinnvoll ist, Wünsche und Vorlieben aufzuschreiben, weil dann die Personen, die Pflege übernehmen, viel schneller auf die Wünsche der alten Menschen eingehen könnten, vor allen Dingen dann, wenn sie diese selbst nicht mehr artikulieren können.
Christian Rester zitierte Aristoteles, der gesagt hat, dass man sich das Unmögliche wohl wünschen könne, sich dafür aber nicht entscheiden kann. Um zu Entscheidungen zu kommen, die lebensförderlich und lebensnah sind, gab er den Gesprächsteilnehmern eine Empfehlung von Ignaz von Loyola mit. Allerdings blieb die Frage offen, ob im Alter Entscheidungen ganz anders aussehen.
Dieser Frage und den Möglichkeiten, wie Generationen miteinander umgehen und sich gegenseitig unterstützen können, wird beim nächsten Treffen am 8. November nachgegangen.
Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger in der Rente oder kurz davor, und zwar ganz unabhängig vom Lebensalter.


Hier der Denkanstoß:
Wünsche ans Altwerden - eine Frage guter Entscheidung?

Aristoteles sagte schon, das unmögliche kann man sich zwar wünschen. Man kann sich aber nicht für das Unmögliches entscheiden.
Deshalb die These: Zu lebensförderlichen Wünschen kann man sich auch gut entscheiden.

Sich etwas zu wünschen bedeutet demnach, sich auf eine lebensnahe und lebensdienliche Entscheidung vorzubereiten.
Wie komme ich zu einer solchen Entscheidung?

Nach Ignatius von Loyola


1.  Ermögliche dir Zeit
  • mit dem Ergebnis muss man leben können
  • eine Entscheidung bindet
2.  Ermögliche dir Geduld
  • Unruhe, Frust und Enttäuschung sind schlechte Partner der Entscheidung
  • es bedeutet, einen ruhigen Raum zu haben, einen Spaziergang, Zeit in einem Kirchenraum
3.  Ermögliche Gespräch und Einsamkeit
  • Manche Entscheidung braucht Einsamkeit, wenn Sie deine Entscheidung sein soll
  • Manche Entscheidungen brauchen Gespräche
4.  Ermögliche, dein Vorurteil zu klären
  • Zu jeder Entscheidung liegen Umstände vor, die man kennt und zu denen man Meinungen, Haltungen und Einstellungen hat, diese sollten geklärt werden
  • Die Vorurteile sollten dich bie deiner Entscheidung nicht lenken.
5.  Ermögliche deine Ziel zu finden
  • Was sind deine eigentlichen Ziele im Leben?
  • Was sind deine großen Werte?
6.  Ermögliche eine schriftliche Form all dieser Punkte
  • die schriftliche Form ermöglicht ein Distanz zu gewinnen
  • sie ermöglicht zu differenzieren, die verschiedenen Aspekte und Alternativen zu betrachten
  • sie soll ermöglichen, herauszufinden, was man sonst noch machen könnte 
Kann dieses Modell auch im Alter helfen, zu einer guten Entscheidung zu finden?
Verändern sich Entscheidungen im Alter? ... und wie verändern sie sich?


Ihre Kommentare  und Erfahrungen zu diesem Thema sind sehr willkommen.

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